Gamification

im Employer Branding

 Nutzen Sie die Psychologie des Spielens 

Aus der Psychologie entliehen, findet der Gamification-Trend heute vor allem im Marketing und zur Kundenbindung Anwendung. Mit Sammelaktionen von Treuepunkten oder Flugmeilen, Highscores und Preisausschreiben nutzen Unternehmen spielerische Elemente in der Kundenansprache, um Verbraucher zu binden – und das sehr erfolgreich.

Durch Spielmechanismen und Spieldynamiken werden positive Impulse ausgelöst und Glückshormone ausgeschüttet. Informationen finden verknüpft mit einer positiven Erfahrung leichter den Weg in unser Langzeitgedächtnis. Gamification gilt deshalb als starkes Werkzeug, um Kunden zu motivieren und ihnen eine „engaging user experience“ zu bieten. Für Ihr Employer Branding bietet Gamification die Chance, sich von Mitbewerbern am Arbeitsmarkt abzuheben.

Digital Natives durch Gamification erreichen

Der spielerische Kontakt eines Bewerbers mit Ihrem Unternehmen hat für Sie vor allem einen Vorteil: Ihr Bewerber assoziiert mit Ihnen bereits zu Beginn des Bewerbungsprozesses eine bleibende positive Erfahrung. Ein großer Vorteil für die Bindung von potenziellen Kandidaten an Ihre Arbeitgebermarke in Zeiten des digitalen Informationsdschungels, in denen Sie sich nur schwer mit Stellenbeschreibungen allein abheben können. Besonders die Generation Y ist affin für Gamification-Ansätze, denn sie ist mit Computerspielen und Mobile Games aufgewachsen. Wer die eigenen Karriereseiten mit ansprechenden unterhaltsamen Online-Erlebnissen gestaltet, spricht zielgerichtet digitale Fachkräfte an und präsentiert sich als innovativer und moderner Arbeitgeber.

Bewerbungsprozesse effizient und unterhaltsam gestalten

Besonders für die junge Zielgruppe von Berufseinsteigern kommt Gamification in Form von kreativen Orientierungsspielen oder Self-Assessment Tests im Design von Online Spielen immer stärker zum Einsatz. Sie dienen als Mittel, um potenziellen Bewerbern bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz Orientierung und Informationen zum Arbeitgeber zu bieten und so ihr Interesse zu steigern. Angewendet werden Frage-Spiele, die eine Auswertung der persönlichen Eignung ermöglichen oder Simulationen der täglichen Arbeitsfelder, die Bewerber online erleben können.

Zum anderen werden Gamification Anwendungen als Auswahlstufe im Bewerbungsprozess eingebunden und dienen Personalern als effektive und zeiteffiziente Entscheidungshilfe zur Vorselektion. So können spezifische, arbeitsbezogene Fähigkeiten getestet oder generelle Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale wie beispielsweise das Lerntempo, Durchhaltevermögen oder Teamfähigkeit ermittelt werden.

Von den Vorreitern lernen

Bei einigen deutschen Konzernen können Sie bereits Anregungen für Ihren Einsatz von Gamification-Tools sammeln. Im Job-Profiler des Karriere Portals der Deutschen Bahn schätzen potenzielle Bewerber beispielsweise ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen mit Icons auf einem Koordinaten-System ein, die für Fähigkeiten wie Textverständnis stehen. RWE bietet anschauliche Recruiting Games als Selbsttests, die den potenziellen Bewerbern eine Reihe von Tech-Berufen spielerisch näher bringen. Die BayerCareer-App lädt Bewerber wiederum zu einem Quizduell ein. Darin vermittelt das Unternehmen Fakten zur Firmengeschichte und platziert gezielt Informationen über die gesellschaftliche Verantwortung des Konzerns.

Gamification ist jedoch nicht zwangsläufig mit diesem Maßstab verbunden. Sie können auch viel kleiner anfangen, denn letzten Endes geht es einfach darum, ihre Bewerber auf spielerische Art anzusprechen.

Führen Sie Ihren User beispielsweise mit motivierenden Fortschrittsanzeigen durch Ihre Formulare und finden Sie alternative, anregende Darstellungsweisen für die Abfrage von Informationen. Schließen Sie dann den digitalen Bewerbungsprozess feierlich ab: Warum nicht mal eine kleine virtuelle Rakete abfeuern, wenn der User den Absenden-Button getätigt hat? Dies erzeugt spielerisch kleine Erfolgserlebnisse und zeigt Ihrem Bewerber, dass Sie ihn durch den Prozess der Bewerbung bis zum Ziel der Anstellung begleiten.

Auch interaktive Infographiken sind bestens geeignet. Sie laden dazu ein, Informationen nicht nur zu lesen, sondern auf eigene Weise zu entdecken. Beste Chancen also, langfristig im Gedächtnis des potentiellen Mitarbeiters zu bleiben.

Mit diesen einfachen Mitteln gestalten Sie ohne große Investitionen ein überzeugendes und unmittelbares Bewerber-Erlebnis, mit dem Sie sich von anderen Wettbewerbern mit begrenzten Ressourcen abheben.

Bild: ©vlasdv/AdobeStock

Tina Schäfer

Tina

Schäfer

Expertin für Digital Leadership, Transformation und Personalmarketing

Als Chief Executive Officer (CEO) und Geschäftsführerin der Vogel Corporate Solutions GmbH berät Tina Schäfer Marken und Unternehmen im Bereich Digital Leadership, Transformation und zur Entwicklung von positiven Arbeitgebermarken. Zudem konzipiert sie digitale Kommunikationsstrategien für die interne und externe Unternehmenskommunikation und setzt sich für eine intensive Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführer*innen und HR ein.